Einige Male haben wir in der Vergangenheit Lauenburg passiert, beim Rennradtraining oder auf dem Weg zu unseren Ferienobjekten in Mecklenburg und Vorpommern, wenn die Autobahnen rund um Hamburg mal wieder verstopft waren. Dieses Mal wollen wir uns Zeit nehmen für Lauenburg, denn wir liegen gut in der Zeitplanung unserer Reise. Zunächst passieren wir Lüneburg auf dem Kanal. Viel zu sehen gibt es da nicht, doch ein technisches Highlight steht uns heute noch bevor: Das Schiffshebewerk in Scharnebeck.
Darauf sind wir sehr gespannt! Bein Einfahren in den Vorbereich des Hebewerks rufe ich wieder die Zentrale an und wir können, wenn wir uns beeilen, gleich hinter einem Berufsschiff in den Trog einfahren.
Sau eng ist das mal wieder und wir müssen sogar leich seitlich des Binnenschiffs festmachen um vor die Einfahrmarkierung zu kommen, eigentlich ein klares don't!
Als Andrea zum Festmachen auch noch aussteigt werde ich unruhig, bis mir einfällt dass hier ja der ganze Trog nach unten fährt und nicht der Wasserstand sinkt. Kein Problem also, ... nur dass Mila auch aussteigt.
Der Trog, in dem wir und 2 Binnenschiffe festgemacht haben, hängt an unzähligen Stahlseilen, die über Rollen geführt werden. Am anderen Ende der Seile hängen die Gegengewichte aus Beton. So lässt sich der Trog, der egal wie viele Schiffe darin sind, mit ca. 5800 Tonnen immer gleich schwer ist, "einfach" auf und ab bewegen. Bis wir unten sind, ist die ganze Crew wieder an Board und wir halten die Leinen dicht, denn gleich schmeißt das Binnenschiff die Schrauben an. Mit leichten Mühen bekommen wir den Bakdekker gehalten und warten bis die Verwirbelungen im Trog abklingen.
Dann fahren wir, mal wieder als beliebtes Fotomotiv aus dem Trog unter der Besucherbrücke durch. Besonders imposant sieht das Schiffshebewerk von unten aus.
Nun sind es nur noch wenige Minuten bis wir in ein neues Terrain schippern, die Elbe, aufwärts bis Lauenburg. Die Einfahrt auf die Elbe ist zwar weitläufig, aber aufgrund einer Baustelle etwas unübersichtlich. Zum Glück gibt es gerade keinen Schiffsverkehr und wir können uns auf das nach Bojen Ausschau halten konzentrieren. So schippern wir gemächlich gegen die Strömung an.
Vor der großen Halle der Hitzler Werft biegen wir in die Zufahrt des Elbe-Lübeck-Kanals ein. Hier ist auf der linken Seite die Marina Lauenburg schön gelegen. Und es gibt auch noch genug Platz für uns. Die Hafenmeisterin ist sehr nett und hält sogar Kaffee und Kuchen für uns bereit.
Nach dem Duschen machen wir mit Mila einen kleinen Spaziergang durch die wunderschön an der Elbe gelegenen Altstadt und gehen danach noch essen. Im Alten Schifferhaus sind gerade Seemannswochen und es gibt leckkeren Lapskaus, dazu ein, zwei Staropramen – Prost!