Ein neuer Tag auf dem Mittellandkanal und wir legen ab Richtung Osten. Heute passiert die Crew des Schleppers Kornuit Hannover und steigt in der bisher größten und ersten Schleuse des Mittellandkanals in Anderten auf ein höheres Kanalniveau.
Generell ist der Kanal, vermutlich aus Schallschutz-Gründen, an beiden Ufern dicht mit Bäumen bepflanzt, sodass sich fast nur Industriebetriebe, oder die Anlagen der Wasserschiffahrtsämter am Ufer zeigen. Kurz vor Hannover liegt am linken Ufer die Bunkerstation Lohnde. Hier füllen wir 40 Liter Diesel in die Vorratskanister und bunkern eine Kiste Bier sowie einige Kleinigkeiten.
Diese Bunkerstation wurde erst im März diesen Jahres, von einem Schubverband mit eingeschlafenen Kapitän helligen Tages mit voller Fahrt gerammt. Der Betreiber zeigt uns die Videos der Überwachungskameras. Er selbst saß an diesem Tag mit einem Kollegen in der Station und sah das Schiff kommen. Der Kollege meinte noch, der Schubverband wolle bestimmt zum tanken anlegen. Er selbst erwiderte, dass das Schiff dann aber langsamer werden müsste – tat es nicht. Mit viel Glück wurde niemand verletzt und auch die Tankleitungen blieben dicht. Die Schäden an der Anlage sind erheblich und noch heute deutlich sichtbar. Unglaublich wie viel Energie in einem, sich gemütlich bewegenden, Mehrere-100-Tonnen-Koloss steckt.
Die Schleuse Anderten erreichen wir bei bestem und sonnigen Wetter, gut in der Zeit um 14 Uhr. Zwei Binnenschiffe als potentielle Schleusenpartner liegen auch schon auf Warteposition. Ich melde uns telefonisch bei der Schleusenaufsicht als Kleinfahrzeug für die Bergfahrt an, was bestätigt wird. Wir sollen auf den Aufruf durch die Außenlautsprecher warten.
Die talfahrenden Schiffe fahren aus der Schleuse, und die beiden Schiffe vor uns fahren rein, und schwups, die Ampel springt auf rot. Was ist nun los???
Schnell rufe ich noch einmal die Leitzentrale an. Dort herrscht Verwirrung und dann kommt das Eingeständnis - sie haben uns vergessen. Wir sollen auf die nächste Bergfahrt warten. Das kostet uns eine volle Stunde - immerhin scheint die Sonne.
Vor der Schleuse sammeln sich die wartenden Schiffe und wir werden mit einem weiteren Sportboot aufgerufen nach zwei Binnenschiffen und einem Ausflugsboot in die Schleuse einzufahren. Das wird eng, so eng, dass wir keine Leiter an der Schleuse Wand erwischen, an der man sich Stück für Stück nach oben arbeiten kann. Nun liegen wir keinen Meter hinter einen großen Binnenschiff an einem Poller in der Wand, der sich alle 2,5m in die Höhe wiederholt. Das erfordert gutes Timing und einen kletterfähigen und schlanken Partner, wie Bootsfrau Andrea, die die Festmacher im richtigen Moment nach oben bringt, ohne dass das Schiff abgeht.15 Minuten Schwerstarbeit stehen an, und dann ist die Ganze Crew samt Schlepper oben angekommen. Jetzt noch einmal gut fest halten, wenn das Binnenschiff vor uns ausfährt. Dessen Kapitän nimmt Rücksicht und dosiert seine Schraubeneinsätze sehr vorsichtig. Auch das ist geschafft.
1 Stunde Fahrt noch, dann machen wir für heute fest im Hafen des Motorbootclub Sehnde.
Da klingt es schon: "Oh, schön! Noch ein altes Schiff". Am Steg steht Kemal vor seinem Schiff OMA, eine ehemalige Londoner Themse-Fähre Baujahr 1889, auch mit einem Bakdekk im Vorderschiff. Vor 13 Jahren brach Kemal mit der Oma in Berlin auf, wo er sich das Schiff gegen Bauschulden aussuchte. OMA nannte er es, da seine, die Ihn aufzog und als Kind mit nach Berlin brachte gerade verstorben war. 3 Wochen Amsterdam sollten es werden, das war vor 13 Jahren. Inzwischen waren die beiden bis nach Frankreich, Spanien und nach Mallorca gereist. Peter Maffay drehte ein Video mit Sido und Bushido für die Neuauflage seines Song "Erwachsen sein" in dem er auf der Oma durch Berlin shippert.
Generell ist der Kanal, vermutlich aus Schallschutz-Gründen, an beiden Ufern dicht mit Bäumen bepflanzt, sodass sich fast nur Industriebetriebe, oder die Anlagen der Wasserschiffahrtsämter am Ufer zeigen. Kurz vor Hannover liegt am linken Ufer die Bunkerstation Lohnde. Hier füllen wir 40 Liter Diesel in die Vorratskanister und bunkern eine Kiste Bier sowie einige Kleinigkeiten.
Diese Bunkerstation wurde erst im März diesen Jahres, von einem Schubverband mit eingeschlafenen Kapitän helligen Tages mit voller Fahrt gerammt. Der Betreiber zeigt uns die Videos der Überwachungskameras. Er selbst saß an diesem Tag mit einem Kollegen in der Station und sah das Schiff kommen. Der Kollege meinte noch, der Schubverband wolle bestimmt zum tanken anlegen. Er selbst erwiderte, dass das Schiff dann aber langsamer werden müsste – tat es nicht. Mit viel Glück wurde niemand verletzt und auch die Tankleitungen blieben dicht. Die Schäden an der Anlage sind erheblich und noch heute deutlich sichtbar. Unglaublich wie viel Energie in einem, sich gemütlich bewegenden, Mehrere-100-Tonnen-Koloss steckt.
Die Schleuse Anderten erreichen wir bei bestem und sonnigen Wetter, gut in der Zeit um 14 Uhr. Zwei Binnenschiffe als potentielle Schleusenpartner liegen auch schon auf Warteposition. Ich melde uns telefonisch bei der Schleusenaufsicht als Kleinfahrzeug für die Bergfahrt an, was bestätigt wird. Wir sollen auf den Aufruf durch die Außenlautsprecher warten.
Die talfahrenden Schiffe fahren aus der Schleuse, und die beiden Schiffe vor uns fahren rein, und schwups, die Ampel springt auf rot. Was ist nun los???
Schnell rufe ich noch einmal die Leitzentrale an. Dort herrscht Verwirrung und dann kommt das Eingeständnis - sie haben uns vergessen. Wir sollen auf die nächste Bergfahrt warten. Das kostet uns eine volle Stunde - immerhin scheint die Sonne.
Vor der Schleuse sammeln sich die wartenden Schiffe und wir werden mit einem weiteren Sportboot aufgerufen nach zwei Binnenschiffen und einem Ausflugsboot in die Schleuse einzufahren. Das wird eng, so eng, dass wir keine Leiter an der Schleuse Wand erwischen, an der man sich Stück für Stück nach oben arbeiten kann. Nun liegen wir keinen Meter hinter einen großen Binnenschiff an einem Poller in der Wand, der sich alle 2,5m in die Höhe wiederholt. Das erfordert gutes Timing und einen kletterfähigen und schlanken Partner, wie Bootsfrau Andrea, die die Festmacher im richtigen Moment nach oben bringt, ohne dass das Schiff abgeht.15 Minuten Schwerstarbeit stehen an, und dann ist die Ganze Crew samt Schlepper oben angekommen. Jetzt noch einmal gut fest halten, wenn das Binnenschiff vor uns ausfährt. Dessen Kapitän nimmt Rücksicht und dosiert seine Schraubeneinsätze sehr vorsichtig. Auch das ist geschafft.
1 Stunde Fahrt noch, dann machen wir für heute fest im Hafen des Motorbootclub Sehnde.
Da klingt es schon: "Oh, schön! Noch ein altes Schiff". Am Steg steht Kemal vor seinem Schiff OMA, eine ehemalige Londoner Themse-Fähre Baujahr 1889, auch mit einem Bakdekk im Vorderschiff. Vor 13 Jahren brach Kemal mit der Oma in Berlin auf, wo er sich das Schiff gegen Bauschulden aussuchte. OMA nannte er es, da seine, die Ihn aufzog und als Kind mit nach Berlin brachte gerade verstorben war. 3 Wochen Amsterdam sollten es werden, das war vor 13 Jahren. Inzwischen waren die beiden bis nach Frankreich, Spanien und nach Mallorca gereist. Peter Maffay drehte ein Video mit Sido und Bushido für die Neuauflage seines Song "Erwachsen sein" in dem er auf der Oma durch Berlin shippert.
Wir verbringen einen sehr schönen Abend auf der Oma, mit Geschichten von Kemals Reise in ein Leben in Freiheit, Ähnlichkeiten im Lebenslauf, einer Flasche Portwein (aua) und einem privatem Saxofon-Konzert von Kemal, der neben vielem anderen auch studierter Musiker ist. In die Koje geht's zünftig seemännisch angetrunken. Never grow up!